Hart erkämpfter Sieg im Spitzenspiel

Friedrichsthal gewinnt mit 9:5 gegen Kaiserslautern 1.

Nach dem überzeugenden Sieg gegen Neustadt 2 hatten die Friedrichsthaler eigentlich Grund genug, mit breiter Brust in das Topspiel gegen die 1. Mannschaft des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs zu gehen. Allerdings sorgte die Personalsituation für eine schwierige Ausgangslage: Immer noch fehlten Lennard Künstle und Maximilian Simonett, letzterer immerhin der Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit. Darüber hinaus müssen die SVFler auf Oliver Krause verzichten, der in der vergangenen Saison ein wichtiger Baustein für das Team war. Dass für die Partie gegen Kaiserslautern auch noch Pascal Hinz ausfiel, schien das Spiel schon vor dem Anpfiff zu entscheiden. Beim Turnier im vergangenen Jahr hatte man selbst mit Simonett und Hinz nur ein 4:6 im Finale gegen die Pfälzer erzielen können. Weitere Sorgenfalten verursachte, dass Yannis Künstle gesundheitlich angeschlagen in das Spiel ging. Somit war es wichtig, dass Friedrichsthal wieder auf Routinier Rüdiger Schmadel zurückgreifen konnte.

Spielertrainer Andrzej Szczurkiewicz beorderte für den abwesenden Pascal Hinz Jugendspieler Jad Salman in die Anfangsformation, der so zu seinem ersten Einsatz von Beginn an kam. Der zweite Jugendspieler in der Startsieben, Marc Moser, eröffnete das Spiel: In der ersten Überzahl erzielte er von links außen mit einem Aufsetzer unter die Latte das 1:0. Kaiserslautern antwortete umgehend mit dem Ausgleich. Friedrichsthal spielte das gesamte Spiel hindurch seine Angriffe ruhig und überlegt aus. Die Abschlussmöglichkeiten, die die gegnerische Raumdeckung gestattete, wollten die Hausherren nutzen und dabei etwaige Kontersituationen der schnellen Gäste unterbinden. Im ersten Viertel half den Saarländern dabei das Glück des Tüchtigen. Beim Abschluss von Yannis Künstle griff ein Abwehrspieler in den Arm und machte aus dem Wurf einen Heber, der sich ins Tor senkte. Ähnlich ging es für Markus Lambert weiter: Beim Abschluss aus dem Rückraum fälschte ein gegnerischer Arm unhaltbar ab. Ebenso unhaltbar war sein nächster Abschluss, jedoch ohne Mithilfe des Gegners. Der stramme Schuss ging genau in den Winkel und ließ das Tor wackeln. Zwar mussten die Hausherren nach einer Hinausstellung den zweiten Gegentreffer hinnehmen, waren aber mit dem Ergebnis des ersten Abschnitts zufrieden (4:2).

Zwar angeschlagen, aber mit wichtigen Aktionen und Toren am Sieg maßgeblich beteiligt: Yannis Künstle

Im Gegensatz zu den Gästen ging man mit den Entscheidungen der Schiedsrichter deutlich ruhiger um und ließ sich auf Provokationen von Spielern und Zuschauern nicht ein. Dementsprechend gelang es den SVFlern durch zwei Tore von Kapitän Lukas Mathieu die Führung bis zur Halbzeit auf 6:3 auszubauen. Der dritte Spielabschnitt begann denkbar schlecht: Marc Moser musste seine zweite Zeitstrafe hinnehmen, zwei Minuten später musste Markus Lambert vollständig das Wasser verlassen – eine überharte Entscheidung, die der Situation nicht gerecht wurde. Mit einem Strafwurf für Kaiserslautern eine Minute später stand die Partie auf der Kippe. Doch Fabian Abel parierte und bestätigte die bisher gezeigte, starke Leistung. Auf der anderen Seite des Beckens überraschte Rüdiger Schmadel mit seinem zweiten Schuss nach der Parade des Gästekeepers die Abwehr (7:3) und Jugendspieler Marc Moser erzielte in Überzahl seinen zweiten Treffer (8:3). Nur zehn Sekunden später musste er allerdings aufgrund seiner dritten Hinausstellung ebenfalls das Wasser verlassen. Die Zahl der insgesamt fehlenden Stammspieler hatte sich somit auf fünf erhöht. Doch die Friedrichsthaler Bank hatte einiges auf Lager: Alle eingewechselten Spieler zeigten gute Aktionen und verteidigten den Vorsprung mustergültig. Als vier Sekunden vor Viertelende Kaiserslautern mit dem zweiten Strafwurf an Fabian Abel scheiterte, sah es für die Hausherren für den Schlussabschnitt ausgesprochen gut aus.

Parierte drei Strafwürfe: Fabian Abel im Tor der Hausherren

Allerdings begann dieser erneut mit einem Strafwurf für die Gäste. Das Ergebnis blieb jedoch gleich. Die Leistung des Torhüters verlieh den SVFlern die notwendige Kraft für die noch anstehenden sieben Minuten. Auf den Treffer der Gäste zum 5:8 ließ Spielertrainer Andrzej Szcurkiewicz auf Vorlage von Simon Geiger das 9:5 folgen. Doch noch immer waren die Punkte gegen die dauerhaft kämpfenden Gäste nicht in trockenen Tüchern. Auch Yannis Künstle brach den Friedrichsthalern aufgrund seines dritten persönlichen Fehlers weg. Die halbe Startformation stand somit am Beckenrand. Bei den Abschlüssen hatten die SVFler ebenfalls ihr Glück aufgebraucht, Szczurkiewicz und Mathieu scheiterten jeweils mit zwei Aktionen am Torgehäuse bzw. am Schlussmann der Gäste. Doch aufgrund des aufmerksamen Abwehrverhaltens aller Spieler gelang Kaiserslautern nur noch der Treffer zum 6:9.

Friedrichsthal gewann eine hart umkämpfte Partie, die leider von unschönen und lautstarken Begleiterscheinungen geprägt war. Gerade der Einsatz der Spieler von der Bank ermöglichte den erneuten doppelten Punktgewinn. Zwar mag der Vorsprung der Saarländer an der Tabellenspitze mit acht Siegen aus ebenso vielen Spielen groß erscheinen, doch ist das Horrorszenario der letzten Saison erneut möglich: Eine Heimniederlage gegen Ludwigshafen und Niederlagen in Kaiserslautern und Neustadt würden den dritten Platz bedeuten. So ist die personell schwierige Saison weiterhin völlig offen und geht für Friedrichsthal zunächst in Darmstadt weiter, wo man beim Pfingstturnier wieder in der Gruppe der Zweitligateams an den Start geht. Zwei Wochen später steht dann das Rückspiel gegen Kaiserslautern 2 an.

Es spielten: Fabian Abel (Tor), Frank Desch, Yannis Künstle (1 Tor), Rüdiger Schmadel (1), Markus Lambert (2), Stefan Schmidt, Andrzej Szczurkiewicz (1), Marc Moser (2), Henrik Ziegler, Lukas Mathieu (2), Jad Salman, Simon Geiger und Niklas Stenger.

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